Jüdische
Gutenachtgeschichten

Begleitmaterial zum Buch „Es tut mir leid, Entschuldigung“

Manchmal kann es sehr sein schwer zuzugeben, dass wir uns geirrt haben und sich bei einem Freund oder einem Geschwisterchen zu entschuldigen. Wie korrigiert man seinen Fehler, wie entschuldigt man sich? Um dieses Thema geht es in dem Buch „Es tut mir leid, Entschuldigung“.

So wie die Brüder Noam und Elad in der Geschichte, verletzen sich Kinder manchmal gegenseitig auch „unabsichtlich“. Ihr soziales Verständnis entwickelt sich noch und wir, die Erwachsenen, können in ihnen die Sensibilität für andere und die Fähigkeiten fördern, die für ein friedliches Miteinander erforderlich sind.

Kleinkinder fangen gerade erst an, das Konzept der „Vergebung“ zu begreifen. Mit Hilfe unserer Erklärungen und sich wiederholenden Übungen lernen kleine Kinder, sich selbst zu kontrollieren, sich für ihre Handlungen zu entschuldigen und sich mit Freunden zu versöhnen.

Die folgenden Anregungen für Aktivitäten eignen sich für Geschwister in der Familie, können aber auch sehr gut mit Kindern in der Kita durchgeführt werden:

  • Sie als Erwachsene können die Geschichte des Buches mit Hilfe von Puppen nachspielen. Nach der Lektüre des Buches können die Kinder eingeladen werden, selbst die Geschichte mit Hilfe der Puppen nachzuspielen.
  • Die Geschichte thematisiert die Gefühle kleiner Kinder, und über Gefühle zu sprechen fällt jungen Kindern oft nicht so leicht. Um dennoch ein Gespräch darüber zu führen, können Sie zum Beispiel bei der ersten Lektüre des Buches nach der Beschreibung des Streits zwischen Noam und Elad eine kurze Pause beim Vorlesen einlegen und die Kinder nach Ideen fragen, wie die Brüder den Streit beilegen könnten.
  • Man kann mit den Kindern gezielt die Illustrationen des Buches anschauen und den Blicken der Geschwister in der Geschichte folgen und die Kinder einschätzen lassen: Auf welchen Seiten lächeln Noam und Elad, wann sind sie traurig?
  • Wie gehen Sie mit Streitigkeiten zwischen Freunden zu Hause oder Spielkameraden in der Kita um? Gibt es ein besonderes Ritual oder Handzeichen, das Kindern helfen könnte, Reue auszudrücken und friedlich zusammen weiter zu spielen? Mit Gesten der Versöhnung wie Händeschütteln und High-Fives zum Beispiel können Sie sich zusammen mit den Kindern Fingerspiele ausdenken.
  • Zum Thema Entschuldigung/Entschuldigen gibt es auch etliche Kinderlieder, die Sie über eine Internet-Recherche finden können (z.B. „Entschuldigung, es tut mir leid“ von Simone Sommerland oder „Entschuldigung, Entschuldigung“ von Hurra Kinderlieder). Diese Lieder können Sie mit den Kindern anhören und singen. Die Gesten und Fingerspiele kann man dann hinzufügen.
  • Viele Kleinkinder haben oft noch Schwierigkeiten, die Gefühle ihrer Altersgenossen richtig zu erkennen. Hier können Sie das „Gesichtsspiel“ spielen. Zeigen Sie den Kindern Zeichnungen von Charakteren mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken: lächelnd, wütend, weinend usw. und bitten Sie sie, die Emotionen auf dem Gemälde zu erraten. Gemeinsam können Sie sich auch Situationen überlegen, die Ihre Kinder oder Sie selbst zum Lächeln oder Weinen gebracht haben. Sie können auch die Kinder das auf der Zeichnung erscheinende Gesicht nachahmen und sie erzählen lassen, wann sie sich so gefühlt haben.
  • „Noam wollte sich gar nicht mit Elad streiten. Noam wollte ihm gar nicht auf die Hände hauen.“: Wie kommt es, dass viele Kinder ohne Absicht schlagen? Es lohnt sich, mit den Kindern über ähnliche Fälle in der Kita oder zu Hause zu sprechen und sich zu erinnern, wie die Beilegung des Streits und die anschließende Versöhnung zwischen Noam und Elad im Buch aussah. Wenn sich die Kinder zu einem späteren Zeitpunkt (in der Kita oder zu Hause) erneut streiten, kann man sich die Geschichte noch einmal ins Gedächtnis rufen und die Kinder daran erinnern, wie sich Noam und Elad versöhnt haben.
  • Sie können den Kindern die Illustration am Ende des Buches zeigen und erklären, dass es für eine Entschuldigung immer zwei Partner gibt: eine Person, die Reue zeigt, und eine, die die Entschuldigung annimmt. Bei Fällen, in denen sich junge Kinder bei ihren Spielkameraden entschuldigen, ist es ratsam, sowohl das Kind, das um Vergebung gebeten hat, als auch das Kind, das vergibt, zu loben, denn auch das vergeben kann Kindern schwerfallen.

 

Wir wünschen viel Freude mit dem Buch!

PJ Library ist ein Programm der Harold Grinspoon Foundation, das in Zusammenarbeit mit dem

in deutscher Sprache angeboten wird.

KONTAKT

Zentralrat der Juden in
Deutschland
Leo-Baeck-Haus
Postfach 04 02 07
10061 Berlin

Tel.: 030 28 44 56 – 0
Fax: 030 28 44 56 – 13
E-Mail: pj@zentralratderjuden.de

Sie möchten PJ Library unterstützen?
Spendenkonto: DE04 1007 0100 0163 9533 00
Verwendungszweck: PJ Library